Privatgärten haben ein enormes Potenzial um die biologische Vielfalt
zu stärken.
Um dieses Potenzial auch zu
nutzen, sind allerdings einige Regeln zu beachten. Neben der Pflanzung von heimischen Stauden und Sträuchern, ist die Art der Pflege von
Naturgärten von großer Bedeutung. So ist auf den Einsatz von Insektiziden und Herbiziden dringend zu verzichten. Ebenso ist es
nachhaltig, torffrei zu gärtnern (es gibt mittlerweile viele Alternativen).
Im Idealfall blüht es im Garten vom Frühjahr bis in den Herbst. Es gibt
zahlreiche heimische Pflanzenarten für sonnige oder schattige Stellen und trockene oder feuchte Standorte. Darauf sollte geachtet werden,
denn dann gedeihen die Arten gut und benötigen nicht viel Pflege.
Je nach Größe des Gartens kann ein Mähkonzept hilfreich sein. Dies kann z.B. so aussehen, dass nicht die komplette
Wiese gemäht
wird, sondern mosaikartig -
also abwechselnd den Wiesenbestand stehen lassen. So können Kleinstlebewesen und Insekten auf
die „ungemähten“
Bereiche ausweichen. Zudem haben
versetzte Mähzeitpunkte unterschiedliche Effekte für Pflanzen und Tiere. Während
bei einer zweifachen Mahd (1. Mahd im Juni, 2. Mahd im Oktober) die Blütenvielfalt im Vordergrund steht, unterstützt eine einmalige Herbstmahd im Oktober die Larvenentwicklung, wohingegen eine einmalige Sommermahd im Juni den Insekten als Überwinterung dient, da Pflanzenstängel stehen bleiben (Mähkonzept nach Dr. Unterweger). Diese Wintersteher dienen Vögeln auch als Ansitzwarte und/oder
Winterfutter.
Weiter können für Vögel und Insekten Nisthilfen installiert werden. Neben den klassischen Vogelnistkästen, sind für Insekten Niststeine aus gebranntem Ton, trockene, gut abgelagerte Hartholzklötzchen mit sauberen Bohrungen von 2-8 mm, aufgeschichtete Strangfalzziegel, senkrecht befestigte markhaltige Stängel sowie hohle Stängel mit Knoten am hinteren Ende
(z.B. von Schilf, Herzgespann, etc.) und weiche Lehmwände sinnvolle Materialien (gute Beispiele finden sich hier: www.naturgartenfreude.de > Wildbienen > Nisthilfen > Positivbeispiele). Bei
Insektennisthilfen ist anzumerken, dass diese eine schöne Ergänzung im Garten sind und sehr gut geeignet, um Wildbienen zu beobachten. Genutzt werden diese von solitär lebenden Wildbienen, wie der Gehörnten Mauerbiene,
Roten Mauerbiene oder der Seidenbiene. 75% der Wildbienen, zu welchen auch Hummeln gehören, nisten allerdings im
Erdboden.
Um möglichst vielen Arten (Pflanzen und Tieren) einen Platz im Garten einzurichten gilt es, Strukturen zu schaffen. Das können
Totholz, Trockenmauern, Sand- und Steinhaufen, Brachen, Naturteiche/Wasserstellen oder „Wilde Ecken“ sein. Diese Strukturen können auch eine Ergänzung zum
Biotopverbund darstellen.
All diese Aspekte werden im Projekt „Rudersberger Naturgarten“ vereint. Machen Sie mit und gestalten Sie Ihren Garten – egal wie groß oder klein er ist – naturnah, denn jeder Quadratmeter zählt.
Autorin: Lisa-Marie Funke
https://rudersberger-buerger.de/